Was läuft denn so?

 

Es sind schon wieder einige Tage verflossen seit dem letzten Bericht. War es bis anhin relativ einfach, einen Bericht zu schreiben, wir erlebten ja auch viel, ist es nun etwas schwieriger. Seit über 3 Wochen sitzen wir nun fest. Das ist nicht, was wir uns vorgestellt haben. Wir wollen reisen, leben und erleben. Es ist nicht so, dass wir uns langweilen, aber wir können nicht tun, was wir gerne wollen.

 

 

Wieso Frankreich?

Beim Bekanntwerden des kommenden Lockdowns hatten wir genau 2 Tage Zeit uns zu entscheiden, wie wir weiterfahren. Die Option mit Südfrankreich hatten wir seit längerer Zeit schon. Da wir aber die Bretagne entdecken wollten, wären wir lieber dortgeblieben, um auch mal die kühlere Jahreszeit in jener Gegend zu erleben. Bereits in den Tagen zuvor hatten wir festgestellt, dass nicht mehr viele Stell- und Campingplätze geöffnet sind. Dies aufgrund der Saison, was wir ja auch wussten. Nun haben auch viele Plätze, die sonst geöffnet sind, aufgrund von Corona in diesem Jahr gar nie geöffnet oder bereits viel früher geschlossen. Durch den Lockdown war der komplette Tourismus gestoppt. Jegliches Reisen und Bewegen wurde verboten, mit Ausnahme für die Arbeit, den Einkauf sowie für Arztbesuche. Das Verlassen der Wohnung, beziehungsweise des eigenen Gartens, wurde untersagt. Einzig eine Stunde pro Tag „Freigang“, dies aber nur in einem 1 km Radius. Für uns hätte das bedeutet, dass wir, falls wir überhaupt einen Platz gefunden hätten, 23 Stunden im Wohnmobil hätten verbringen müssen. Keine grossartige Perspektive, vor allem, da es ja nicht nur für eine Woche, sondern für mehrere Wochen Realität wäre.

 

 

Retour in die Schweiz?

Da wussten wir einfach nicht wohin. Ein paar Nächte könnten wir schon irgendwo unterkommen, aber über längere Zeit? Einen Campingplatz über mehrere Wochen wäre eine Option, aber recht teuer. Was, wenn die Schweiz ebenfalls einen harten Lockdown mit Ausgangsbeschränkungen beschliessen würde? Dann wären wir im WoMo eingeschlossen. Der Winter, der langsam Einzug hält, bedeutet auch kältere Temperaturen. Unsere Vorstellung war aber ursprünglich den Winter in wärmeren Gefilden zu verbringen. Auf die Schnelle war es einfach nicht möglich, eine optimale „Lösung Schweiz“ zu realisieren. Zudem hatte die Schweiz auch viel höhere Ansteckungszahlen als Frankreich, dies bei weniger rigorosen Einschränkungen. Unter diesen Aspekten fiel die Entscheidung für Südfrankreich.

 

Wie lebt es sich im Lockdown?

Eigentlich haben wir es gut. Der Platz hier bei unseren Freunden in Südfrankreich erlaubt es, dass wir genügend Bewegungsraum haben. Das Grundstück ist 10 ha gross, wir haben unseren Platz an der Sonne mit „Terrasse“, haben Strom und Wasser. Die Temperaturen erlaubten es bis anhin, den Tag mehrheitlich draussen zu verbringen. Erst in den letzten Tagen sind die Temperaturen deutlich gesunken, vor allem nachts.

Bad- und Schlafzimmer haben wir für diese Zeit im Haus bezogen. Essen und Freizeit verbringen wir im oder vor unserem Wohnmobil, je nach Wetter und Temperatur. Kontakt haben wir nur mit unseren Freunden, was in dieser Covid-Zeit ja fast ein bisschen Luxus ist, keine sozialen Kontakte pflegen zu „müssen“. Es ist aber auch etwas, was man zu vermissen beginnt.

Wir haben uns so organisiert, dass wir jeden zweiten Tag gemeinsam Nachtessen. Gekocht wir abwechselnd. Jetzt mussten wir planen und organisieren. Menüplan für mindestens eine Woche erstellen, dementsprechend den Einkauf planen, da wir etwa 6 km zur nächsten Einkaufsmöglichkeit haben. Für den Einkauf muss jedesmal eine Bescheinigung ausgefüllt und mitgeführt werden als Legitimation, das Grundstück zu verlassen. Wir haben uns angewöhnt, jeweils für rund 10 Tage einzukaufen. Der Einkauf wird mit Fahrrad und Anhänger erledigt, wir wollen nicht mit dem Wohnmobil mit Schweizer Kennzeichen auffallen, könnte ja plötzlich Probleme geben, da wir ja eigentlich nicht hier sein sollten. Solange unser Gasvorrat noch reicht, können wir hier stehen bleiben. Wir sind froh über den grösseren Gasvorrat, den wir dank den Tankflaschen haben. Durch die noch einigermassen milden Temperaturen müssen wir jeweils nur am Morgen für etwa 30-45 Minuten die Heizung einschalten. Ansonsten benötigen wir Gas für das Kochen, was sich auf den Verbrauch nicht allzu heftig auswirkt.

 

Im nächsten Teil berichten wir über unseren Alltag, wie verbringen wir die Zeit geprägt durch die Einschränkungen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Rolf (Mittwoch, 25 November 2020 02:16)

    Hallo, da habt Ihr doch den besten Part in einer solch besch...(eidenen) Situation erwischt!